Im Jahr 1999 erhielt unser Unternehmen, die Wenzel Elektronik GmbH, den Auftrag, die Telekommunikationsinfrastruktur bei der Tanzania Railways Corporation (TRC) zwischen Dar Es Salam und Dodoma zu modernisieren. Unsere Aufgabe bestand darin, die in die Jahre gekommene Kommunikationstechnik (hauptsächlich von Siemens) aus der Gründerzeit auf den neuesten Stand zu bringen. Da diese Art der Implementierung eine Spezialität unseres Unternehmens ist, erhielten wir den Zuschlag zur Realisierung.
Infolgedessen unternahm ich um die Jahrtausendwende mehrere Dienstreisen nach Tansania, wo ich die folgenden Fotos aufnehmen konnte.
Die Tanganjikabahn war nach der Usambarabahn das zweite Bahnprojekt der Kolonie Deutsch-Ostafrika. Dazu wurde die Ostafrikanische Eisenbahngesellschaft (OAEG) gegründet, der Bahnbau ab 1904 vom Deutschen Reich mit 21 Millionen Mark finanziert und 1905 in der Hafen- und damaligen Hauptstadt Daressalam begonnen.
Von Beginn an hatte Reichskommissar Geheimer Baurat Franz Allmaras (1875–1953) mit großen Schwierigkeiten, bedingt durch das tropische Klima, periodische Regenzeiten und fehlendes Baumaterial zu kämpfen. Andererseits konnten sie auf die Erfahrungen beim Bau der Usambarabahn zurückgreifen. Ebenso wie dort wurde die Meterspur gewählt. Die Tanganjikabahn ist die größte technische Hinterlassenschaft der deutschen Kolonialzeit in Tansania.
Die Trasse folgte alten Karawanenrouten bis nach Tabora, was für die deutschen Siedler große logistische Vorteile bei der Anlage von Plantagen und für den kleinen Ort einen Ausbau zu einem großen, landwirtschaftlichen Zentrum bedeutete. 1907 erreichte die Bahn die 200 Kilometer von der Küste entfernte Stadt Morogoro, 1909 Kilosa. Kigoma am Tanganjikasee wurde am 2. Februar 1914, am Vorabend des Ersten Weltkriegs, bei Kilometer 1252 erreicht. Die fahrplanmäßige Reisezeit über die Gesamtstrecke betrug knapp 58 Stunden.
Ausbaupläne sahen vor, Iringa und den Malawisee zu erreichen sowie mit der „Ruandabahn“ nach Nordwesten vorzustoßen. Dazu kam es jedoch aufgrund des Krieges nicht mehr.
Die britische Mandatsverwaltung ergänzte die Zentralbahn um die Stichstrecken Tabora–Mwanza (379 km) zum Südufer des Viktoriasees, Kilosa–Mikumi und Manjoni–Kinjangiri (erbaut 1931, Betrieb nach 1948 wieder eingestellt).
Nach der Unabhängigkeit Tansanias wurden die Tanganjikabahn und die Usambarabahn mit einer Strecke von Ruvu nach Mruaziverbunden.Quelle: Wikipedia