Polizeigefängnis - Berlin Rummelsburg

  

Das Gefängnis Berlin - Rummelsburg ist ab 1951 Strafvollzugsanstalt der Volkspolizei der DDR. Auch viele als Fluchthelfer verurteilte Westdeutsche sitzen hier ein, bevor sie von der Bundesrepublik „freigekauft“ werden.

Bereits 1877/79 wird das „Arbeitshaus“ errichtet, bestehend aus Arrest- und Wirtschaftsgebäuden sowie einer Krankenstation.

Die Nationalsozialisten wandeln es nach 1933 zum „Städtischen Arbeits- und Bewahrungshaus“ um, in dem vor allem so genannte „Asoziale“ Zwangsarbeit leisten müssen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg nutzt auch die sowjetische Besatzungsmacht das Arbeitshaus weiter, bis das Gelände 1951 an die Volkspolizei übergeben wird. Sie funktioniert es zu einer Strafvollzugsanstalt um, in der die Inhaftierten in Arbeitskommandos eingesetzt werden. Sie sind unter anderem gezwungen für den Volkseigenen Betrieb Leuchtenbau, die Elektro Apparate Werke in Treptow sowie Rewatex zu arbeiten. In den 1970er und 1980er Jahren sind mehrere tausend Häftlinge im Gefängnis Rummelsburg untergebracht worden. Als billige Arbeitskräfte waren die Häftlinge in Bereichen eingesetzt, in denen Arbeitskräftemangel herrschte und monotone, schwere körperliche oder gesundheitsgefährdende Arbeit verlangt war. Häufig kam es zu Arbeitsunfällen. Grundsätzlich galt das Prinzip der Einflussnahme und Kontrolle durch das DDR-Ministerium für Staatssicherheit auch für den Strafvollzug.

 

Ende Oktober 1990 wurde die Haftanstalt Rummelsburg geschlossen und nach langem Leerstand ab 2007 zu einer Wohnanlage umgebaut.